Mittwoch, September 27, 2006

misery is the river of the world.

ich träume von einer welt, in der alle menschen sich selbst erklären können. eine welt ohne ausflüchte. ein analytisches eden. freudiana. eine welt, in der niemand mehr seine größte gabe einbüßen oder mit dem leben bezahlen muss: das verrückt-sein.

das suchen nach etwas utopischem; träumen von der besseren zukunft
, projektion auf die gute alte zeit, dar helden noch helden waren, schwarz schwarz und weiss weiss. historische inversion nennt michail bachtin das, die projektion einer besseren zukunft durch das erzählen und erschöpfen einer gloriosen vergangenheit. durch dieses erzählen wird es in die gegenwart geholt, entzieht der realität die substanz. die negation des raumes um mich herum. i don't need anybody.wahrscheinlich schreibe ich so einen mist jedesmal, wenn ich in der kopf-falle gefangen bin. die freiheit des wollens versus der notwenige gang des ganzen. hans blumenberg hat einmal den "absolutismus der wirklichkeit" aufgebracht: er besagt, dass die umwelt immer zunächst als bedrohung wahrgenommen wird, bis man sie sich mit symbolik und sprache, mit mythen also, aneignet. so funktioniert sinnstiftung. was sind unsere mythen, unsere dämonen und engel, was sind meine? klar gibt es die eine wirklichkeit nicht. zum glück. zum glück ist meine wirklichkeit anders als die meiner norma-kassiererin, zum glück nehme ich wirklichkeit anders wahr als irgendjemand in fürth. und irgendwo zwischen der ganzen pathetischen scheisse, dem gejagtwerden und dem ziellos-durch-die-nacht-streifen, der selbst-verleugnung und einem panischen fatalismus (es wird immer schlecht enden), da fällt das laub von den bäumen.

vielleicht ist das einzig bedeutsam. vielleicht ist das mein mythos. dass immer wieder etwas zu ende geht, es danach wieder grün wird, irgendwann. ohne dass ich einen einfluß darauf hätte. glaube, liebe, hoffnung und ein schönes wiegenfest.

Sonntag, September 24, 2006

way down down down in this subbacultcha.

innerhalb von einem tag wurde die city of subculture auf- und abgebaut. die alternative und linke szene nuernbergs versammelt sich mit fast all ihren initiativen und gruppen mitten in der stadt. vielfalt ist queen, und es ist ganz interessant, wer sich hier positioniert und wer es nicht tut.
ein dorf im dorf entsteht. ein bisschen wie siedler-spielen. aber so läuft ja vieles, das wir machen.

redmann entdeckt die freude am lesen.

tina! good luck in marseille!

das metroproletan baut neben uns einen politiker-wurfmaschine auf.

monsieur paluka, einer der glücklichen gewinner der vielen gästelistenplätze.

die staatsmacht hielt sich den tag über zurück. vielleicht, weil die veranstaltung für 100 menschen genehmigt wurde. weit über 300 tauchten auf. als zum abschluss ein film über den 1. mai 05 gezeigt wurde, an dem auf unbescholtene mittelklassenbürger eingedroschen wurde, kam plötzlich etwas auf. nicht nur wut. nicht bloss stolz. bei mir: das gefühl, auf gedeih und verderb hier zusammen drinzustecken. zusammen etwas zu bewegen.

Donnerstag, September 21, 2006

it's a secret, you can't see it.


eine nacht in mainz, lange autofahrten, lange gespräche, sekt und selters und ich werde nicht müde. tina geht nach marseille, astrid versucht es in hamburg und ich bin anscheinend nächstes jahr mal kurz wirt. manchmal dreht sich die welt so schnell, dass einem schwindlig wird.

they still exist! es gibt sie noch, diese globetrottel-hippie-assi-wg's, mit "gemütlichen" sitzecken, cobain-postern, marley-cd's, meditationsbüchern, ganz vielen urlaubsfotos, pimmelnudeln und fruchtfliegen verschiedener generationen in der abstellkammer, bastmatten und überall fucking scheisse schwammtechnik! the kind of people, die meinen, ihren nicht vorhandenen geschmack auch noch kultivieren zu müssen. wacht auf, werdet erwachsen, schneidet eure haare und weisst eure wände. hier musste tina 8 wochen wohnen.
was ich an diesen menschen mag: dass sie noch an was glauben. an orange-basilikum-entspannungsduschgel etwa. oder das bastmatten die fußreflexzonen stimulieren und damit den körper und die psyche reinigen. auch wenn sie als unterlage auf dem balkon ungeeignet sind und die perfekte umgebung für eine sommerliche fußpilz-zucht bieten. verdammt. hört mehr oi oder so.

Dienstag, September 19, 2006

that old jump over my own leg dance move has to end.

"slave labour / you make me work for what i couldn't have / diamonds cut but coal burns and nothing lasts forever. / crumble."
wer nichts wird wird wirt. sieht so ein wirt aus? people, i am confused.

Sonntag, September 17, 2006

six in the morning. let the silence be our song.


in einer band, in der ich mal vor ein paar jahren gespielt habe, schrieb ich tatsächlich mal einen text über den bucovina club. textlich und musikalisch war das ein absoluter lifter puller ripoff. mit dem unterschied, dass ich eben nicht craig finn, sondern in diesem falle ein knapp 20-jähriges landei war. aber der song hat meinen damaligen enthusiasmus gegenüber bucovina club ziemlich gut eingefangen. das, worum es für mich dabei ursprünglich ging. assipunks und bänker, die zusammen tanzen. eine feier ohne grenzen und negative ausfälle, wo es mehr um das zusammenkommen ging, als ich mir hätte vorstellen können. bei lifter puller klang das so:

"[...] the nightlife is the only thing that could possibly save us / the turntables have enslaved us / the pigs, they have enraged us / the schoolbuses are slave trains / the billboards are our bloodstains / the kids shout "halleluiah!" let the flyers be our psalms / let the promoters be our prophets, let the sirens be our songs / and the words came from the porches and the kids stood just like soldiers [...]."

bei mir war das ein wenig holpriger:
"
there’s a subtle kind of violence in all these grins, a warm one, that wraps you up until you wake up / some young turks with the vaseline hair making out with the h&m girls while smoke stings the eyes / testosterone tastes like blood. you know i don’t like life but I like this time / endorphin smells like sweat. i like it this time / i sure dig life after bucovina she said. i dig life after bucovina she said / six in the morning. let the silence be our song."
naja, die referenz war offensichtlich.

und klar, dass das nicht immer so bleiben würde. heute sieht bucovina ein wenig anders aus, ich mache eher theke wegen dem hohen trinkgeld als wegen der besonderen art von menschen. die die leuchten werden immer seltener. die meisten menschen, die da hinkommen, kommen wegen der legende, dem was mal war. und dem billigen schnaps. manchmal auch wegen den billigen aufreiß-sprüchen. und doch gibt es beinahe nichts besseres, als morgens um halb acht, durchgekämpft und doch noch ein ouzo auf den weg, durch die stadt zu wandern, im ersten sonnenlicht, zu lächeln und selbst zu leuchten.

dieses pfauenauge habe ich gegen ein uhr nachts in unserem gang, direkt hinter der vor schweiß triefenden theke entdeckt und mir geschworen, dass ich einfach nach hause gehe, wenn es später aufgrund von sauerstoffmangel tot ist. aber es hat überlebt und ich musste bis zum ende weiter machen.

Freitag, September 15, 2006

don't hassel the hoff.

bring sexy back. justin timberlake kann abstinken, denn: der typ, der sexy erfunden hat ist zurück. schwulen-ikone und bademeister-glitschiger hausfrauentraum in einem: david hasselhoff macht endlich wieder musik. wir erinnern uns: mit "i've been loking for freedom" hat der mann quasi 1989 die berliner mauer zum einstürzen gebracht und danach eine kurze karriere im vereinigten deutschland hingelegt:


und jetzt ist er zurück. jump in my car. david, lass mich dein beifahrer sein.

the earth is not a cold dead place.

die subkultur, mit der ich mich jahrelang identifiziert habe, macht einen ordentlichen ruck nach rechts. aggroberlin-rhetorik macht hardcore noch kerniger, der vegan jihad macht ihn noch härter und ich muss mich von 20jährigen "punks" emo-homo nennen lassen. auf einem konzert in moers wird eine kerllnerin von irgendeiner moshcrew verprügelt. christlich-fundamentale bands auf konzerten werden damit abgetan, dass man niemandem verbieten kann, was er/sie denkt und die homophobie und das völlig verkorkste frauenbild werden schrittweise und unmerklich adaptiert während die andere ecke der szene sich hinter makeup, traurigen seitenscheiteln, schicken schwarzen shirts und - wieder - einem beschissenen frauenbild versteckt und schlecht fühlt. nein, ich gehöre da schon lange nicht mehr dazu. und trotzdem: the earth is not a cold dead place. ich will daran glauben.
wenn das alles lustig wäre, würde ich sagen: gosh, it's so last century. aber es ist nicht lustig.

Donnerstag, September 14, 2006

revolution summer.

manchmal passiert es also noch. musikblog. und wenn, dann nie ohne einen grund. lass menschen hungern und sie werden zu tieren. geht aus dem haus. menschen. superystem haben ein neues album am start, "a million microphones". ich war ja einer von den ewig gestrigen, die ihr erstes album richtig scheisse fanden, weil el guapo damals viel viel besser weil experimenteller und irrer waren. und dann kommt das neue album und sie schrauben die haudrauf-diskohits marke "miracle" eindeutig zurück, klingen manchmal immer noch übelst new-age ethnomäßig und singen über adler und gewürm, aber haben auch wieder mehr von dem alten el guapo-charme. klingen wieder mehr nach dischord und nähern sich trotzdem erschreckend nahe an erasure an. oder an abc. zu ihren guten zeiten. zeiten, in denen "look of love" ein schritt nach vorne für den pop war, bevor das geschah:das was supersystem nicht mehr zustoßen kann. denn da ist dieser song, dieser song dessen name eben alles klarmacht. revolution summer. washington dc 1985, rites of spring, der beginn von beinahe allem, was sich in meinem plattenschrank befindet, der glaube daran, dass es keine sackgassen gibt, dass es immer weitergeht und dass manchmal diese besonderen dinge passieren. eben besondere dinge wie dieses album.

Mittwoch, September 13, 2006

>>verdammte axt!<<

mein neues rad hat mich gestern nacht auf dem weg ins z-studio erstmal schwer im stich gelassen; nach der verdammten hälfte der strecke hatte ich einen platten. entschuldigung nochmal an alle, die audiopets hören wollten.

vorgehabt hätte ich aus aktuellem anlass ein kleines special über touch & go records. die hatten nämlich am vergangenen wochenende ihr 25jähriges jubiläum gefeiert, und neben neueren label-acts wie supersystem oder tv on the radio haben sich unter anderem folgende bands für einen einzigen verdammten auftritt reformiert (trommelwirbel...): shellac, big black, pegboy, negative approach, monorchid, scratch acid. to name a few. nils und ich hatten vor guten zwei monaten ausgerechnet, dass wir jeweils mit 1000€ an diesem wochenende dabei wären. tja. eine träne in meinem auge. gibts das special eben nächsten monat.


aber um kurz mal ein wenig werbung zu machen für zwei der großartigsten, täglich upgedateten websites in meinem kleinen leben:married to the sea, ein gemeinschaftsprojekt von natalie dee und ihrem mann.
überhaupt, natalie dee, danke!

Dienstag, September 12, 2006

hi anxiety.

what a week.
ich muss in der fakultäts-bibliothek feststellen, dass wahrscheinlich sogar stubenfliegen mehr humor als alt-philologen haben:

puh der bär in latein.

another one bites the dust. thorben geht zurück nach kiel. viel glück & komm zurück!

wochenende in berlin. call it martinizing. martin macht eine tasse kaffee, die vier stunden lang meinen körper fickt, inklusive magenkrämpfen und dem gefühl, als würden wellenförmige blitze durch meinen kopf wandeln.
jede stadt hat ihre geschwindigkeit. berlin hat einen fluß von information, von ja und nein, gewalt und liebe, einen grad von kommunikation, den nürnberg niemals erreichen wird; sei es wegen der breiteren gehsteige, der möglichkeit zur vollen persönlichen ausdifferenzierung oder der tatsache, dass menschen dort tatsächlich weggehen, um andere menschen kennenzulernen. trotz all des verzaubernden chaos ist mir selbst das alles zu viel. ich bekomme psychomotorische ausfälle (ein krampf, der mit meinem besuch anfängt und am ersten morgen in nbg verschwindet) und nehme mehr information auf, als mein kopf verarbeiten kann, weil sie dort nicht so linear und in geordneten kanälen auftritt wie etwa hier. jeder mensch hat seine geschwindigkeit, das wusste schon sten nadolny. und ich bin zu langsam für berlin, auch wenn ich dieses mal gemerkt habe, dass mir das selbst etwas leid tut. und davor kann mich nicht einmal mein blitzschnelles superfahrrad retten: donnerstag nacht schon wurde ich von den bullen aufgegriffen, denen ich aufgrund noch nicht vorhandener bremsen die vorfahrt raubte und es vorzog, weiterzufahren, bis mich die grünen mit gehupe zum anhalten baten und mich fragten, "ob das etwa gerade ein fluchtversuch" werden sollte.

Mittwoch, September 06, 2006

kick out the jams.

city too hot. ich liebe diese verdammte stadt.

seppo, don't smoke!!!


seit heute ist es offiziell: ich habe wieder ein fahrrad. den ganzen abend an dem teil rumgeschraubt. kick out the jams, motherfucker. aber erst ab morgen.

keep on keeping on.

"the impossible girl lit a cigarette and said 'i don't give a damn if we ever come home'".
der spätsommer hat begonnen und ich kann nichts mehr machen als blinzeln und lachen.

Dienstag, September 05, 2006

annemarie wendl.

r.i.p.

Sonntag, September 03, 2006

superfriends are made of gold.

zurück vom trainspotting fest. fuck yeah.
falcon five. nowave-hardrock. but they'll never understand that thing with the english talking.
leider haben sie dieses mal gegen ihre eigene diashow verloren. allerdings hätte auch jede andere band gegen fotos aus 30 jahren familienidylle verloren.
the incredible gehret. nicht zu sehen auf diesem bild: die bass-hinter-dem-kopf-spiel-show und das dabei umgemähte publikum.
kids explode. name als programm. blutende basser und geklatsche ohne scham.

monochrome. mal wieder ne neue sängerin gecastet; sie hat die ganze zeit versucht, liebe zu ihrem mikro zu machen oder so. sah ein bisschen aus wie ne mischung aus einer schlechten christiane f-imitation und junimond. der sänger hat versucht, die ganze zeit sex zu seinem mikro zu machen und wollte es dauernd sexy durch die luft werfen. hat es aber nie richtig auffangen können. symbolisch. langweilig.
im gegensatz zu matthias.

tag zwei. we are minigolf. me, too. danke.
eva, kurz vor ihrem legendären ein-punkte-schlag. siegerin nach punkten.
nürnberg zwei kommt auch endlich an. familientreffen komplett.
mahatma hitler. trier assi-hiphop galore. staubsauger als mikros und damit irgendwie smarter als monochrome.
we are merchandise I. steffi ragarella.
teil II. johannes. lafee. team nova. fotoscheue häschen. the now-denial. die punx werden das nie verstehen.
a propos "manche werden es nie kapieren": keine fotos gibt es von detö-natiön. haben mich zwar schwer beeindruckt, aber dank zweier "myspace-emo-prossecco-assis" (danke zistl), die nach drei mitgeschmuggelten prosseccoflaschen versucht haben, den leuten mit windmühlen, highkicks, "nutte"-rufen und ähnlich charmantem ihre definition von hardcore zu zeigen, hab ich das fotografieren vergessen. und wo kamen die from emo to ashes-affen her? genau. aus nürnberg. w.o.w.
amanda woodward, letzte band des fests. ein uhr nachts. alles dunkel. schneidend-gespannte stimmung und ein übelst-intensives set. für manche war das zuviel.