Montag, Juni 25, 2007

i know a kid who thinks he's hiphop cause he buys it. i know a kid who thinks he's hiphop cause he never buys shit.

letzter mittwoch, esslingen, rock against halbkreis im vorprogramm von no means no.
es war uns ja auch klar, dass alle nur auf nmn warten und wir das kanonenfutter waren, hatten deswegen ja auch vorgesorgt. aber dass nicht einmal manos neues bühnenoutfit die menschen gerissen hat, hat mich schwer enttäuscht.
nach der show kam tatsächlich jemand zu mir und fragte: "der ein oder andere in eurer band mag aber schon marillion, oder?"
nun. nun. wenigstens endlich gelegenheit aichwald-nürnberg-moskau #3 aufzunehmen. der kalender kommt.

die nacht bei herrn freitag verbracht, bis früh in den nächsten morgen diskutiert. über die verwirrte jugend und uns wirrköpfe. darüber, wie normal es inzwischen ist, dass man sich in gruppen und szenen einfach einkaufen kann, weil alles so geil kanonisiert und kapitalisiert ist. punk ist nichtmal mehr ein wort. über die diktatur der großen worte, über n-fache gesellschaftliche codierung von trends und wie wenig ein schnitzel letztlich noch mit einer kuh zu tun hat. "all i can tell them is hell: it's good fashion." (s. francis)
darüber, dass nazis, autonome und fundamentalisten so viel glücklicher sind, weil sie wenigstens noch ordentliche feindbilder haben und wie schwierig sinnvoller widerstand heute geworden ist. ach, damals-heute - vielleicht werden wir tatsächlich auch nur alt.
alle bis auf sportskanone spillermann.
der beginnt am nächsten tag die große promotour-runde von esslingen über nagold nach freiburg und sieht sich zum abschluss blonde redhead an.
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weiter im unendlichen text wenige tage später, das letzte mal sophisticated boom boom mit offiziell rauchen dürfen und dem motto "piraterie". die reihe hat sich wirklich selbst gerettet, bringt seit längerer zeit endlich wieder politics und party zusammen.
auch wenn der gewissenhafte unterton doch leider bei den wenigsten ankommt. spät nachts quatscht mich ein typ zu, den jool und ich letztes weihnachten dazu gezwungen haben, einen flyerständer, in den ihn einer seiner fantastischen freunde geworfen hatte, wieder zusammenzubauen. dass es eigentlich daneben ist, gerade in nichtkommerziellen läden wie dem komm sachen kaputtzumachen, hat der typ immer noch nicht gerafft, stattdessen versucht er ein gespräch darüber anzufangen, wie geil doch tattoos sind und warum ich ihm meine nicht zeigen möchte. all they ask is why i wear these glasses and all i can tell them is hell: it's good fashion.
aber jools credible und ich geben nicht auf.
dazu passend liefert jayce rupture einen weiteren grund, warum justice, ed banger, vice und co. noch und schon immer völlige scheisse waren und sind. weil sie es sind. nein, ehrlich: weil es ja auch klar ist. wir müssen 2007 nicht mehr über die scheiss industrie schimpfen, weil wir alle wissen, dass auch kleinstlabels repräsentanten dieser industrie sind. trotzdem frage ich mich immer mal wieder, warum man trotzdem auch die selben spielchen spielen muss, warum es so oft tatsächlich nur um musik geht. und wie hedonistisch alles ist. wie geil du einfach mitkaufen und mitsaufen kannst und am ende mit ein bisschen zynismus und schwedischen rockerhosen fein aus dem schneider bist. weil es alle ja so machen und weil der trick mit der größeren plattensammlung auch mit ipods zieht. als eine form des sammeltriebs, je mehr ich habe, desto mehr brauche ich. und wenn es nur noch um musik geht, wir wissen es ja: dann war alles nur ein irrtum.