Mittwoch, Oktober 22, 2008

it's about not being a vessel for anyone, anything.

es war vielleicht der erste moment, in dem ich gemerkt habe, was das alles wirklich bedeuten kann. natürlich habe ich, wie sich das gehört, in selbigem moment gar nichts gemerkt. aber danach.
ich bin natürlich am kämpfen, mit meinem job, seinen herausforderungen, seinen nachtseiten, die vor allem nachts auftreten und tanzen, wenn ich zu später stunde immer noch am schreibtisch sitze und nicht den funken einer idee davon habe, welche wichtigen, überlebenswichtigen neuigkeiten und altlasten ich 92 kindern am nächsten tag schluckfertig zubereitet servieren kann.
aber plötzlich trifft es einen dann doch, heureka. vielleicht ist es doch möglich, als primus inter pares zu agieren. in der mittagspause, kurz nachdem ich eine meiner oberstufenklassen zur sau gemacht habe und ihnen zumindest eine portion angst vor der nahenden schulaufgabe eingeflöst habe, passiert es in einer reihe. einer fragt mich, ob ich nicht mit ihnen eine runde schafkopf spielen möchte. will ich natürlich nicht, aber. ein nächster beginnt, mir beeindruckende zaubertricks mit münzen und karten zu zeigen und zu erklären, warum er es für besser hält, manche geheimnisse zu behalten. ein nächster fragt mich im vorbeigehen, zu welcher lk-kombination ich ihm raten würde und zieht mich in ein langes gespräch. er sagt am ende: "bis morgen."
und ich bekomme eine ahnung davon, dass das, was ich immer von lehrern erwartet und selten bekommen habe, vielleicht doch möglich ist. nicht in den gesamten ausmaßen dieser gedankenspielerei, aber dennoch: ein lehrer war für mich nie jemand, der ein fach kompetent unterrichtet, sondern jemand, den man schätzt, ein älterer ratgeber, jemand, auf den man hört, auch wenn man es nicht hören will.
(dann les doch einen narzisstischen ansatz heraus. es tut gut, gebraucht zu werden, sich als mehr als ein portabler wissenskanister zu füllen. benzin gibt es auch in kanistern.)
das fühlt sich gut an, zumal ich jetzt gleich sofort 14 aufsätze korrigieren muss.
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in other news gibt es gerade so viel schöne und gute neue musik in meinem leben. ganz groß: die neue pit er pat-platte. schräger chicago-sound mit dubkante, eine heruntergefahrene version der eternals, mit einer bittersüßen sängerin, zumindest manchmal.
softboiled eggies, auch mit sängerin, diesmal lasziv-verstört. die erste band aus der asche gogogo airhearts. erschienen auf ariel pink's label. das gibt einen hinweis, einen richtigen.
und dann. die überraschung. ich habe "satanic versus" von milemarker herausgekramt und höre seit drei tagen in dauerschleife das zehnminutenepos "lost the thoughts but kept the skin", auch wenn es gar nicht mehr an ist. das sollte eigentlich jeder machen. genau jetzt. und dann vor die haustür treten, einatmen, eine zigarette anstecken, nicken und losgehen. man weiß dann auch: wohin.

8 Comments:

Anonymous Anonym said...

wohin denn?

3:18 PM  
Blogger f.j. kaputt said...

Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

4:10 PM  
Blogger f.j. kaputt said...

das darf man doch nicht verraten.
das ist so ein herrdesgoldenenkompassjedi-ding.
das weißt du so in dir drin und so.

4:11 PM  
Anonymous Anonym said...

Hihi, also wolltest Du doch SozPäd werden :-P

11:39 PM  
Anonymous Anonym said...

für die antwort gibt's drei räucherstäbchenpunkte, seppo! :)

1:40 AM  
Blogger f.j. kaputt said...

...und ja, ich wollte sozpäd werden. weiß der teufel, warum ich jetzt woanders bin. aber dieses tiefinmirdrinding ist ein sozpäd. mit bart und vetiver in den haaren und einem essbaren patchouli-freundschaftsarmband.

1:16 PM  
Anonymous Anonym said...

was du da beschreibst ist kein sozpäd sondern ein religionslehrer.

2:25 AM  
Anonymous Anonym said...

Dann bin ich mal der Teufel und verrat Dir weshalb Du jetzt woanders bist: weil Du auf nen älteren Ratgeber während Deiner Zivizeit gehört hast.

7:40 AM  

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