Montag, Februar 26, 2007

life's journey is not to arrive at the grave safely in a well preserved body, but rather to skid in sideways, totally worn out, shouting "whoah!"

im hintergrund donnert die area 51-discographie, die dieser tage auf sound virus erschienen ist, und bei denen vor einer halben ewigkeit beinahe alle pretty girls make graves und murder city devils und gun called tensions und und und am werk waren; andrea zollo brüllt wie eine erynnie und mein kopf wird wieder etwas klarer, nachdem ich mich fast einen tag über die bescheurte aufmachung der platte aufgeregt habe: transparentes vinyl, dafür kein textblatt, keine infos, nichtmal songtitel. na danke. ein weiterer meilenstein, der sich lieber mal schnell aus dem netz ziehen lässt. pah.
good news fand ich übrigens auch das ende der pretty girls make graves, zumindest nachdem ich das erste und letzte mal ihr drittes album gehört hatte. jetzt also gerade die finale us-tour und dann ba-ba.
seit wochen habe ich nicht mehr geschrieben, zumindest nicht hier. war zu beschäftigt mit meiner verfluchten zulassungsarbeit, die ich seit einer woche endlich fertig habe. und seit sieben tagen habe ich überlegt: wo anfangen? es passiert ständig so viel. ideen gären wie hefepilze. menschen tauchen auf und ab. geschichte wird nicht mehr gemacht, nur noch geschrieben. und ich spüre überall liebe und bin gerade deswegen unzufrieden mit allem. an eine freundin habe ich neulich folgendes geschrieben:
"ach du,
du und die aktien.
reden wir von geld oder vom leben oder davon, dass beides leider oft und eng zusammenhängt?
bevor er schon wieder meckert, der defect: es geht mir saugut. hab meine zulassungsarbeit fertiggeschrieben, jetzt eben noch ein paar mal redigieren, erneut lernen, wie man richtig zitiert (auaua) und dann ab dafür. das ist schon prima, auch wenn es zugleich seltsam ist, so ein halbjähriges projekt plötzlich sang- und klanglos zu ende zu haben. mit dem blöden gefühl, auch nur quatsch fabriziert zu haben. montag bin ich mit nils zusammengesessen, der hat gerade einen alten schulfreund getroffen und die beiden haben sich darüber unterhalten, in was sie diplomiert haben: der eine hat einen interaktiven gitarrentrainer gebaut, der andere hat als architekt konzepte zur zwischennutzung von leerstehenden gebäuden entwickelt. und plötzlich fragt mich jemand, was ich geschrieben habe und ich stammel irgendwas von mythos...iwein...800 jahre alter versroman...geh mir noch ein bier holen. schon blöd, aber ich merke auch, dass es mir selbst schon einiges gebracht hat. die nötige disziplin, das verständnis für große arbeiten. mein hass auf desktop-computer. meine neuentflammte liebe zu hardcorepunk. und dass ich das alles in mir trage. ich glaube ich bin ein gutes stück ruhiger und fokussierter durch die arbeit geworden.
aber mir geht es trotzdem ähnlich wie dir: die frustration steht hinter jeder ecke. auf der einen seite weiß ich, dass menschen wie ich vielleicht gerade als lehrer echt was bewegen könnten. andererseits muss ich dann für einen staat arbeiten, den ich immer mehr und zutiefst verachte und der für mich jedes bisschen glaubwürdigkeit verloren hat. und dann sind da ja auch noch die aktien und das geld. ich hätte gerade schon lust, mal ein bisschen geld zu haben. mal öfter als alle zwei, drei jahre in urlaub zu können. nicht ständig überlegen zu müssen, ob ich mir entweder schuhe oder ein längst überfälliges gitarrenpedal leisten kann. und bei all dem quatschen über meine einschränkungen stets zu wissen, wie gut es mir ja eigentlich geht, dass ich ja wenigstens zu fressen habe, und wie bizarr es ist, dass das bedeutet, dass es mir eben gut geht. dreht sich im kreis."

so viel zur lage und zu den lebenszeichen. was einen meist vom schreiben abhält, das ist die frage, wo man anfangen soll. so viel zu anfang. neustart, version 13.2 und immer wieder das selbe dilemma. und bald auch endlich wieder mehr als die ewige ego-scheisse.