Sonntag, August 27, 2006

parody's biggest problem is that it often goes unnoticed.

es wird kein musikblog, ich schwör, aber es gab dieses wochenende tatsächlich zwei platten, die mich so umgehauen haben wie schon lange zeit zuvor nichts mehr.
von der ersten habe ich schon berichtet.
GIRL TALK's album "night ripper" ist vielleicht das klügste und gleichzeitig exzessivste party-album seit dem auftauchen dj/rupture's und dem abstinken von dj dangerdoom als gnarls barkley. echt. ein junger typ - und dies ist bereits sein drittes album - der sich so kompromiss- und schamlos durch die musiklandschaft samplet, dass es mir nur noch freudentränen in die augen drückt und ich mich selber bei total komischen gangsta-blingbling-verrenkungen erwische. der beat von nirvana's "scentless apprentice" trifft auf "sound of da police" von krs-one, einem kurzen sample aus "today" von den smashing pumpkins, m.i.a. blitzt mal auf, ganz flott neben flosstradamus, p diddy lässt seine pathetischen rhymes über "where is my mind" von den pixies laufen, "bittersweet symphony" blubbert über "drop it like it's hot" und sogar paula abdul kommt zu spätem ruhm. und das alles in den ersten 5 minuten. das ganze album ist ein sammelsurium an großartigen versatzstücken und trotz seiner zerfahrenheit extrem tight. und: der typ veröffentlicht das wirklich auf einer cd und bisher hat sich noch niemand der über 300 verwursteten artists beschwert. dafür ist es auch einfach zu gut. unter http://illegalart.net/girltalk/ gibts das album zu kaufen und ein paar downloads.

a propos girl talk: props an melinda, die gestern nachmittag mit mir einen kaffee getrunken hat und mich 2 stunden davon abgelenkt hat, dass ich dauernd an zigaretten denken muss. der zahnstocher in meinem mund, mit dem ihr mich alle in den nächsten wochen sehen werdet, ist also kein fashion-gimmick, sondern meine letzte hoffnung.
und es gibt fast nichts besseres, als sich jedesmal schlecht zu fühlen, weil man wieder einmal im ober-pc-starbucks den besten kaffee der stadt bekommen hat...

die zweite platte war meine erste begegnung mit "rave". nein, nicht ganz. zuvor kamen ja noch die happy mondays. mein erstes video auf mtv. ich war 12 und ich musste unbedingt mtv sehen, weil ein klassenkamerad mithilfe dieses segensreichen und salvation stiftenden senders gelernt hatte wie mc hammer zu tanzen. tja, für mich blieben nur die blöden happy mondays übrig und ich wusste schon damals, dass die nicht ganz richtig sind, da oben. und irgendwann bin ich dann auf eben diese band gestoßen:
genau, JESUS JONES! kennt die noch jemand? ich hab die selber völlig vergessen, bis ich diese platte heute zufällig auf dem dachboden meiner eltern wiedergefunden habe. die songs "right here, right now" und "real, real, real" waren damals ganz schöne hits und klingen heute ungefähr noch tausendmal cheesier als in den alten tagen, als ich noch in der unterstufe und total verliebt in christina blode war. und ganz ehrlich: ich mochte jesus jones immer viel mehr als emf und fordere, dass nie wieder "unbelievable" auf einer party gespielt wird, stattdessen mindestens zweimal jesus jones, um diese schreiende ungerechtigkeit auszugleichen. word.