Dienstag, Januar 12, 2010

from safety to where

jay reatard ist tot, im hintergrund dudelt ein sampler namens "obskure hits aus lebkuchenhausen", auf dem herr redmann 200 jahre nürnberger punkgeschichte kompiliert hat, in haiti verrecken die menschen.
ich denke an dieses schreckliche ...but alive-lied, in dem die grünen-kindergärtnerin den ewig dämlichen kurzschluss zwischen issdeinentellerauf und denninafrikaverhungerndiekinder bemüht und weiß nicht weiter. denn gutmenschen sind mir ein rätsel, zu recht, genau wie menschen, die einmal im jahr das gewissen mit der spende fürs blindenhilfswerk ruhigstellen. verhält sich das mit haiti genau so? ist es eine frage der argumentation?
sehe ich mir die berichterstattung an, beginne ich zu schwanken: haiti, dieser flecken erde, der katastrophen biblischen ausmaßes erlebt, und das an sich ständig. letztes jahr tornados, dieses jahr das beben, eine korrupte regierung in vierter generation, auf den straßen eh schon trümmer, das land so unfruchtbar, dass eigene landwirtschaft kaum möglich ist, und nebenan, am westlichen ende der insel hispanola, da ist die dominikanische republik mit ihren sparflügen, ihrem gelebten exotismus - der verkauft sich gut.
auch hierzulande. indiebands schwelgen in karibischen gefühlsduseleien, animal collective als der der neue paul simon? we're going to graceland. vielleicht geht es nur mir so: ich habe kindheitsbilder, in denen "haiti" ein fernes traumland, eine südseeinsel ohne sorgen ist.
dass dem nicht so ist: klar. aber die kindergärtnerin nagt weiter am schon leer gegessenen teller. das wetter bleibt hierzulande trotzdem verschleiert und gräulich. ist das überhaupt eine frage, ob man nun "für haiti" (verallgemeinerung) spenden soll? ist die frage nch dem "ob" schon purer zynismus? oder ist es gerade das spenden, mit dem der westmensch sein allzu schlechtes gewissen beruhigt und sich wieder officially consious fühlen darf?
ist es noch zynischer zu denken: naja. vielleicht sollte man eben nicht unbedingt an so einem fleck leben. am südpol wohnt ja auch niemand.
richtig: so geht es nicht. schon allein wegen der "domrep". es geht, offensichtlich mit genug lernhilfen vom ausländischen raubtierkapitalismus. aber haiti ist halt hgerade keine politische, sondern eine humanitäre frage.
und deswegen finde ich es auch ganz angebracht, wenn die muz am kommenden donnerstag ein benefiz veranstaltet. und lost.fm auflegen dürfen, ohne dass sie gefragt hätten. da ist er wieder, der übersättigte humor von einem, dem es immer zu gut geht.

Dienstag, Januar 05, 2010

oh stimmt! / ja richtig! / das klingt! / antiquiert!



meine erste lieblingsband für 2010: herpes.

Samstag, Januar 02, 2010

teilchen spalten.







2010 verwackelte bilder aus der neujahrsnacht.
luvs, luvs, luvs.